Berufstipps

Selbstständigkeit neben dem Studium – 10 Tipps für junge Gründer

Studenten - Start Up

Wer während des Studiums eine zündende Idee für ein Start-up hat, muss nicht bis zum Abschluss warten, sondern kann sofort zum Gründer werden. Damit das gelingt und das Vorhaben nicht im Chaos endet, ist es nicht nur wichtig, einen einwandfreien Businessplan aufzustellen, sondern auch die eigenen Prioritäten herauszuarbeiten und eine ausgewogene Balance zwischen Studium, Unternehmen und Sozialleben zu schaffen. 

1. Einen ehrlichen Finanzplan aufstellen

Bei der Gründung eines Start-ups müssen oft erst einmal Investitionen für wichtiges Equipment oder für einen Steuerberater getätigt werden, sodass das Unternehmen in den ersten Monaten finanziell eher schlecht gestellt sein könnte. Damit Studierende trotzdem nicht in Geldnöte geraten, sollten sie diesen Umstand unbedingt einplanen und einen Finanzplan aufstellen, der sowohl ihre Ausgaben für das Start-up als auch ihre laufenden Kosten für ihre private Lebensführung berücksichtigt. Außerdem sollte bei der Finanzplanung für das weitere Studium bedacht werden, dass eventuelle Einnahmen auch Auswirkungen auf den BAföG-Bezug sowie auf den Krankenkassenbeitrag haben.

2. Wichtige Anmeldungen bei den Behörden durchführen

In jedem Leitfaden für Gründer findet sich ein Absatz zu den notwendigen Anmeldungen bei den zuständigen Behörden – und das zu Recht, denn ohne sie darf keine unternehmerische Tätigkeit ausgeführt werden. Wer ein Gewerbe eröffnet, muss dieses unmittelbar zum Zeitpunkt der Gründung zunächst beim Gewerbeamt anmelden und anschließend über ELSTER eine Steuernummer beim Finanzamt beantragen. Manche Berufe wie Journalisten, Ärzte oder Übersetzer gelten als freiberufliche Tätigkeiten, sodass kein Gewerbe angemeldet werden muss, aber eine Erfassung beim Finanzamt notwendig ist.

3. Von Anfang an die Buchhaltung in Ordnung halten

Wer ein Start-up gründet, hat eine Reihe von Verpflichtungen zu erfüllen und muss beispielsweise, um den Gewinn ermitteln zu können, Bücher oder zumindest Aufzeichnung über alle Einnahmen und Ausgaben führen. Diese Daten dienen als Grundlage für die Erstellung des Steuerbescheids und werden spätestens dann wichtig, wenn das Finanzamt genauer hinschaut und Nachweise einfordert.

4. Die richtigen Prioritäten setzen

Natürlich kann es den Ehrgeiz wecken, wenn ein Gewerbe neben dem Studium so richtig gut läuft und sich der Gewinn von Monat zu Monat steigert. Studierende sollten sich davon aber nicht verleiten lassen, das Studium zu vernachlässigen, sondern stattdessen mit einem strengen Zeitplan dafür sorgen, dass sie immer ausreichend lernen und ihre Klausuren bestehen.

5. Das Sozialleben nicht vernachlässigen

Viele junge Studierende, die nebenbei eine Firma gründen, geraten schnell in eine Spirale aus Stress, die dann zu etlichen weiteren Problemen wie Einschlafstörungen, Bluthochdruck und anderen Symptomen führen kann. Deswegen ist es wichtig, dass Betroffene nicht nur auf eine gute Balance zwischen Studium und Unternehmen achten, sondern sich auch um ein aktives Sozialleben kümmern und sich genauso wie ihre Kommilitonen mit Freunden treffen oder auf Dates gehen. Ein gesundes Sozialleben wirkt sich schließlich positiv auf die mentale Gesundheit aus, was wiederum die physische Gesundheit stärkt.

6. Die eigenen Fähigkeiten ständig weiterentwickeln

Ein Start-up verlangt mitunter ganz andere Fähigkeiten von einem jungen Menschen, als ihm im Studium vermittelt werden, denn hier kommt es auch auf unternehmerisches Geschick, auf Kundenakquise und mitunter auf technisches Know-how an. Wer erfolgreich gründen möchte, sollte deswegen alle verfügbaren Ressourcen nutzen, um sein Wissen ständig zu erweitern und um sich über die aktuellen Trends in der Branche auf dem Laufenden zu halten.

7. Mit der Krankenkasse sprechen

Es kann passieren, dass das Start-up so erfolgreich wird und so viel Raum im Leben eines Studierenden einnimmt, dass es von der Krankenkasse als hauptberuflich eingestuft wird. Wenn das nachträglich passiert, kann das hohe Nachzahlungen nach sich ziehen, die sich vermeiden lassen, indem junge Gründer von Anfang an auf ihre Krankenkasse zugehen und ihre Pläne besprechen.

8. Notwendige Versicherungen abschließen

Studierende haben häufig nur wenige eigene Versicherungen und sind hinsichtlich der Haftpflicht oder der Krankenkasse oft noch über ihre Familien mitversichert. Spätestens, wenn sie zu Gründern werden, sollten sie sich aber mit dem Thema befassen und nicht nur eigene private, sondern auch betriebliche Versicherungen wie eine Rechtsschutzversicherung, eine Betriebshaftpflicht oder gegebenenfalls eine Berufshaftpflicht abschließen.

9. Aufgaben bei Bedarf outsourcen

Falls das Unternehmen schnell erfolgreich ist, kann einem die Arbeit, die damit einhergeht, leicht über den Kopf wachsen und neben dem Studium kaum noch zu bewältigen sein. Wenn das passiert, sollten sich Studierende Hilfe von außen suchen und Aufgaben wie die Buchhaltung oder andere Büroarbeiten, die nicht zum Kerngeschäft gehören, unbedingt outsourcen.

10. Jetzt schon Networking betreiben

Gute Verbindungen können entscheidend für den Unternehmenserfolg sein und zum Beispiel, falls vorhanden, im Gründungszentrum der Universität geschlossen werden. Durch die gezielte Kontaktaufnahme mit anderen studierenden Gründern aus der gleichen Region lassen sich vielleicht sogar attraktive Aufträge ergattern oder interessante Partnerschaften beginnen.