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Studienabbruch: Aufhören oder durchhalten?

Studentin, Stress

Nicht immer läuft das Studium so wie geplant. Laut einer Studie des deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) brechen rund 29 Prozent aller Bachelor-Studentinnen und Studenten ihr Studium vorzeitig ab. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Am häufigsten liegt es einfach daran, dass die Abbrecher das Leistungspensum nicht mehr bewältigen konnten. Die entscheidende Frage lautet: Ist der Studienabbruch eine gute Idee?

Es kommt auf den Einzelfall an

Eine allgemeingültige Antwort darauf, ob ein Studienabbruch sinnvoll ist oder nicht, gibt es nicht. Jeder Fall ist anders und im Detail kommt es immer auf die individuelle Situation an.

Viele bemerken während ihres Studiums, dass ihre Stärken in der Praxis liegen. Laut der Studie der DZWH beendet fast jeder siebte Student seine Ausbildung genau aus diesem Grund. In diesem Fall ist es oftmals besser, das Studium einfach abzubrechen und sich einen entsprechenden Job zu suchen. Die Angst, keinen Job ohne Ausbildung zu finden, ist jedenfalls unbegründet. Wer strukturiert und motiviert an die Jobsuche herangeht, findet über kurz oder lang auch eine passende Stelle.

Manche Studierende bemerken während ihrer Ausbildung, dass sie die gewählte Studienrichtung nicht mehr interessiert. Auch hier sollte nach dem Motto „Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende“ gehandelt werden. In diesem Fall ist es möglich, einfach die Ausrichtung des Studiums zu ändern und so wieder neue Motivation zu gewinnen.

Kein Studium läuft perfekt

Oftmals handelt es sich bei dem Gedanken nach einem Studienabbruch aber auch nur um ein Zwischentief. Unerfreuliche Ereignisse wie etwa schlechte Prüfungsergebnisse können dazu führen, dass die Studierenden in ein Motivationsloch fallen. Hier ist es nicht sinnvoll, die Flinte gleich ins Korn zu werfen, denn Krisen sind nun einmal ein elementarer Teil des Lebens.

Um wieder neue Motivation zu gewinnen, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Eine davon ist zum Beispiel, sich eine kurze Auszeit vom Studium zu gönnen. Vielen fehlt aber auch einfach der Bezug zur Praxis. In diesem Fall ist es sinnvoll, sich eine praktische Aufgabe zu suchen, die im besten Fall auch noch sinnstiftend ist.

Falls alle Selbstversuche scheitern, empfiehlt es sich, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. An den meisten Hochschulen ist dafür ein psychosoziales Beratungsangebot vorhanden.